Mike Schumacher
Als Gründer und Entwickler von Yoga@Work verbrachte ich viel Zeit meines Lebens mit dem Praktizieren des Yoga und arbeitend am Schreibtisch vor einem Rechner. Schon frühzeitig in meinen Ausbildungen als auch im späteren Arbeitsleben bemerkte ich, dass mir langes konzentriertes Arbeiten vor einem Rechner Probleme bereitete. Ewiglich nur die gleichen 2-3 Sitzhaltung am Schreibtisch einzunehmen, schmerzte meinen Körper, da die Abwechslung fehlte. Somit stellte sich schon frühzeitig für mich die Frage, inwieweit sich Yoga auch an einem Schreibtisch anwenden lässt. Denn Yoga endet nicht, nur weil man gerade kein Hatha-Yoga praktiziert. So begann ich mich, verschiedenartig zu positionieren, entwickelte mein eigenes Ergonomie Setup und arbeite nunmehr seit 17 Jahren erfolgreich mit verschiedenen Körperpositionen am Rechner – bei keiner einzigen davon brauche ich eine Sitzlehne.
Daher sollte körpergerechtes und damit Yoga-konformes Verhalten an Schreibtischen wohl mein Thema werden. Doch zuvor galt es sich, Kenntnisse anzueignen.
Mit 7 begann meine Ausbildung in verschiedenen Körpertrainingssystemen. Die ersten 10 Jahre meiner Ausbildung widmete ich als Leistungssportler der Leichtathletik. Dies stellte für mich ein umfangreiches Motorik- und Wiederholungstraining dar. Wochen mit 6-9 Trainingseinheiten mit 2-3 Stunden waren die Regel. So wurden unter anderem Langläufe von 5-10 Km oder alle Formen des Ballsports zur Erwärmung trainiert. So konnte ich dann in Wettkämpfen und Meisterschaften auf nationaler Ebene im Hürdensprint und später im 10-Kampf mit um die Medaillen ringen. Auf dem Foto bin ich der mittlerer Läufer über der Hürde.
Es folgten 5 Jahre Mountainbiking mit 3-4 Einheiten pro Woche und einem Trainingsumfang von 150 km – was im hügeligen Gelände eine Menge ist. Nach einem heftigen Unfall in einem Wettkampf verspürte ich den Wunsch nach Disziplinen Ausschau zu halten, in denen das Selbstverletzungsrisiko nahezu NULL ist, denn zum Sport gehörten für mich auch viele schmerzliche und leidvolle Verletzungserfahrungen dazu.
So mündeten dann schlussendlich im Jahr 2000 all meine körperlichen Bewegungen im Yoga. Hier sollte ich mein finales Körperschulungssystem finden, denn hier gab es inneren Frieden in den höchsten körperlichen Anspannungen.Zunächst fasziniert vom harten körperlichen Training stellte sich zunehmend auch im Alltag eine friedlich euphorische Stimmung ein. Die beseelende Wirkung des Yoga ging zunehmend auch auf meine inneren Themen ein. Ich bemerkte, welch therapeutisch tiefenwirksame, physiologische Methode das Yoga für die Psyche und vor allem die Seele sein kann.
So bahnte sich dann auch mein spiritueller Weg an und ich lernte bei verschiedenen Gurus Techniken, die ich in einfachen Anweisungen meinen Mitschülern weiterreiche, denn auch ich bin weiterhin Schüler des Yoga.
Zwischen 2006 und 2010 gewährten mir dann meine Ausbildungen in der Thai Yoga Massage und der Chi Nei Tsang Massage vertiefende Einblicke in die menschliche Physiologie. 2010 begegnete ich einem meiner wichtigsten Lehrer Reinhard Gammenthaler, bei dem ich die Techniken des Kundalini-Yoga erlernte und seither danach praktiziere. Die darin enthaltenen Übungen des Sukshma Vyayama Yoga sind für jeden ohne Vorkenntnisse des Yoga ausführbar und gut anwendbar im Umfeld der Arbeit. Und damit schließt sich der Kreis und es macht Sinn, Yoga@Work zu praktizieren, denn Aufmerksamkeit für unseren Körper gilt es, in jeder Minute unseres Seins aufzubringen, denn er ist es, der uns täglich seit so langer Zeit begleitet. Ein Hoch auf ihn.